Es lohnt sich immer
Eine kleiner Einblick in die Kitzrettung geben euch hier die Kitzretter Lechbruck.
In der Mahdzeit steht das Telefon nicht still und die Bauern melden sich, wann sie welche Flächen mähen wollen, die beiden Piloten machen dann den Plan in welcher Reihenfolge die Flächen geflogen werden, damit man die Kitze nicht zulange der Geis/Ricke entzieht. Ist der Plan gemacht wird in der WhatsApp Gruppe geschrieben wann und wo der Treffpunkt ist.
Start ist in den meisten Fällen 5 bis 6 Uhr und so wird Fläche für Fläche abgearbeitet, wie genau erkläre ich euch gern.
Die Kitze werden mit Hilfe von Wärmebilddrohnen aufgesucht, der Pilot lässt die Drohne über der Fundstelle schweben und die Helfer bereiten eine Klappbox vor, ab diesem Zeitpunkt werden Handschuhe getragen. Die Kiste wird mit frischem Gras ausgerieben und der Boden mit Gras bedeckt, dann werden die Helfer vom Piloten über Funk zu Fundstelle navigiert, dort angekommen wird das Kitz mit Gras genommen und in die Kiste gesetzt und anschließend am Waldrand unter einen Busch oder Baum gestellt (Schatten ist wichtig). Der Pilot setzt die Suche nach dem nächsten Kitz fort, denn die Regel ist, das jede Geis/Ricke zwei Kitze zu Welt bringt. Hat der Pilot das nächste Kitz gefunden beginnt der Ablauf von vorn.
Nachdem eine Fläche erfolgreich abgesucht wurde wird der Bauer informiert, dass er mit dem Mahd beginnen kann und es geht zur nächsten Fläche. Natürlich melden sich im Laufe des Tages immer wieder noch Bauern die kurzfristig mähen wollen und werfen somit den bestehenden Plan über den Haufen, aber Dank der jahrelangen Erfahrung bringt das die Piloten nicht aus der Ruhe. So vergeht Stunde um Stunde und eh man sich versieht ist es ganz schnell Mittag.
Schnell einen kleinen Snak zwischendurch, den ein fleißiger Helfer bei ortsansässigen Metzger organisiert hat und schon geht es weiter. Die ersten Bauern sind fertig mit mähen und die Kitze müssen schnellstmöglich wieder in die Freiheit, also wieder Fläche für Fläche anfahren Kitze in der Nähe der Fundstelle im hohen Gras (einziger Schutz gegen Raubwild) freilassen (immer mit Handschuhe).
Dann wird der Plan für den nächsten Tag aufgestellt, die Drohnen und Kisten wieder einsatzbereit gemacht.
Damit ist es, aber noch nicht getan, am Abend eines jeden Tages werden die Punkte an den man die Kitze freigelassen hat kontrolliert, dass sie durch die Geis/Ricke abgeholt wurden.
Jetzt schnell nach Hause und ins Bett, denn die Nacht ist kurz.
