Wenn der Wecker um drei klingelt – Kitze retten statt Büroalltag
Drei Uhr morgens. Der Wecker klingelt viel zu früh – normalerweise beginnt unser Tag erst um sechs. Dann folgt der ganz normale Alltagstrott, wie ihn viele kennen. Aber heute ist alles anders.
Unser Irish Terrier schaut uns verschlafen und leicht vorwurfsvoll an. Er hat keine Ahnung, dass es heute ins Revier geht – zur Kitzrettung. Am Vortag hatte uns ein nicht-regionaler Großbauer informiert, dass er am nächsten Morgen seine Wiesen mähen wird. Kurzfristig und mit wenig Vorlauf. Doch wir zögerten nicht und setzten alle Hebel in Bewegung, um ein Drohnenteam zu organisieren.
Frisch gewaschen und gebügelt fahren wir ins Revier. Die Büroklamotten liegen ordentlich auf der Rückbank – nach dem Einsatz geht’s direkt weiter ins Büro. Vor Ort treffen wir das Drohnenteam, und die Suche beginnt.
Wie gehofft, haben wir Erfolg: Wir entdecken nicht nur ein Rehkitz, sondern Zwillinge. Vorsichtig werden sie geborgen und in Kisten gesetzt. Mit den liebevollen Worten „Meine kleine Maus, Papa deckt dich zu“ verabschiedet sich mein Mann von den beiden. Sie müssen dort leider vier Stunden ausharren, da der Landwirt zunächst noch andere Wiesen in der Region mäht – keine optimale Absprache, aber wir konnten zumindest Leben retten und einen grausamen Tod verhindern.
Der Tag endet erschöpft, aber glücklich. Im Büro ist die Rettungsaktion Gesprächsthema Nummer eins. Sätze wie „So süß!“ oder „Beim nächsten Mal kommen wir mit!“ zeigen: Auch kleine Taten können große Wirkung haben.


