... den Schöpfer im Geschöpfe ehr´n
Wenn um diese Jahreszeit mein Wecker den Tag um 4:30 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes „einläutet“, so hat dies meist einen bestimmten Grund: Unsere Landwirte in der Nachbarschaft haben sich bei unserem Revierpächter zur Drohnensuche angemeldet – die Mahd steht bevor. Bei der Kitzrettung in der direkten Nachbarschaft dabei sein zu dürfen, empfinde ich als tolle Gelegenheit!
Am 1. Mai war es für mich heuer wieder so weit. Die Zusammenarbeit mit den Landwirten funktioniert gut und so erwartete uns der junge Mann um 5:30 Uhr bereits an der zu mähenden Grünfläche. Während der Revierpächter die Wiese mit der Drohne absuchte, standen wir Helfer, bewaffnet mit Kisten, Kabelbinder und Einmalhandschuhen bereit. Es dauerte nicht lange und es fanden sich zwei Kitzgeschwister im hüfthohen Gras. Die zwei Kitzerl waren augenscheinlich erst wenige Stunden alt. Zwei so junge Leben und gleich so eine große Aufregung. Aber alles ging glatt! Wir konnten die beiden sichern und am Waldrand im Schatten abstellen. Die Geiß befand sich in Sichtweite, konnte ihren Nachwuchs jedoch bereits nach einer Stunde wieder zu sich holen. Eine so gute Absprache mit Landwirten ist nicht selbstverständlich und doch so wichtig! An diesem Tag rettete das Team insgesamt 6 Kitze. Zwei waren bereits so agil, dass sie direkt vor mir unvermittelt aufsprangen und wie zwei Wirbelwinde in den Wald flüchteten.
Für mich begann das Jagdjahr und der Jagdkurs 2024 mit der Kitzrettung. Das Jagdjahr startete kürzlich seinen Zyklus neu und die Jägerprüfung wird hoffentlich bald erfolgreich bestanden sein. Eines steht für mich fest: Die Mithilfe bei der Kitzrettung wird auch in Zukunft ein fester Bestandteil in meinem persönlichen Jagdjahr sein.
Jede Rettung birgt ein einmaliges Erlebnis. Diese sinnstiftende Tätigkeit schenkt mir Demut vor der Schöpfung und lässt mich dankbar und mit wunderbaren Erinnerungen zurück.
