Mit Technik und Sorgfalt: Erfolgreiche Rehkitzrettung im Münsterland
Früh morgens, gegen 5:00 Uhr, trafen wir uns mit dem Landwirt auf einer etwa 6 Hektar großen Wiese. Die Mahd war für den Vormittag angesetzt, daher begannen wir rechtzeitig mit der Rehkitzsuche. Die Wetterbedingungen waren ideal: leichter Tau, kaum Wind, und die Sonne stand noch tief - gute Voraussetzungen für den Einsatz der Drohne mit Wärmebildkamera.
Wir starteten die Drohne gegen 5:20 Uhr. Die Suche erfolgte systematisch in parallelen Bahnen. Bereits nach wenigen Minuten konnte ich das erste Kitz lokalisieren - ein deutlich heller Fleck auf dem Wärmebildschirm, etwa 30 Meter vom Waldrand entfernt. Ich markierte die Stelle mit einem Fähnchen und begab mich gemeinsam mit anderen Helfern vorsichtig ins Feld.
Das Kitz lag regungslos im hohen Gras, wie es für diese Altersstufe typisch ist. Wir hoben es behutsam auf und brachten es in eine vorbereitete Kiste mit Heu, die wir am schattigen Waldrand positioniert hatten. Dort blieb es sicher, bis die Mahd abgeschlossen war.
Im Laufe des Morgens fanden wir insgesamt zwei Kitze und ein Fasanengelege. Alle wurden nach dem gleichen Verfahren geborgen und gesichert. Die Drohne erwies sich erneut als äußerst zuverlässig - ohne sie wären die Tiere im hohen Gras kaum zu entdecken gewesen.
Gegen 10:30 Uhr begann der Landwirt mit dem Mähen. Wir begleiteten den Vorgang aufmerksam, um eventuelle Nachzügler noch rechtzeitig zu entdecken. Nach Abschluss der Mahd brachten wir die Kitze zurück an ihre Fundorte. In der Regel nimmt die Ricke ihr Junges wieder an, wenn es nicht zu lange entfernt war und keine menschlichen Gerüche überträgt - wir arbeiteten daher mit Handschuhen und möglichst geruchsneutral.
